Mediation ist ein strukturierter Prozess. Der klare Ablauf hilft eine nachhaltigen Lösung zu finden und sichert die hohe Erfolgswahrscheinlichkeit, für die dieses Verfahren steht. Die Personen, die an einer Mediation teilnehmen, sind die Medianden. Sie kommen zu mir, weil sie eine Lösung suchen, die es ihnen ermöglicht auch in Zukunft wieder gut miteinander auszukommen.

Vorgespräch

Im kostenlosen und unverbindlichen Vorgespräch (15 Minuten) können Sie mich kennenlernen. Stellen Sie mir hier Ihre dringlichsten Fragen. Was ist Mediation? Wie funktioniert sie? Was sind die Vorteile einer Mediation? usw. Fragen Sie mich einfach, was Sie wissen müssen, um eine Mediation bzw. eine Mediation bei mir durchzuführen.

Eröffnung

Wir beginnen damit den Ablauf der Mediation detaillierter zu klären. Sie erfahren aus welchen Phasen dieser Ablauf besteht und was in welcher Phase passiert. Es hat sich bewährt darüber zu sprechen, indem alle gemeinsam den Mediationsvertrag durchgehen. Wenn alle Fragen geklärt sind, wird er unterschrieben.

Anschließend stellen alle Parteien dem Mediator die zu lösende Angelegenheit aus ihren individuellen Perspektiven dar.

In dieser ersten Phase gibt es die erste Gelegenheit gemeinsam Verhaltensregeln zu vereinbaren. Dabei kann es sich um Grundsätze handeln wie z.B. „ausreden lassen“, „wohlwollend formulieren“ oder „Notizen zulassen“.

Themensammlung

In dieser Phase hat jede Mediandin und jeder Mediand so viel Zeit und Raum wie notwendig, um alle Themen zu formulieren, die relevant für die zu lösende Angelegenheit sind.

Mit Angelegenheit ist der Auslöser gemeint, der die Medianden zu mir führt. Das können zwei Nachbarn sein, von denen sich einer durch die zu laute Musik aus der Nachbarswohnung belästigt fühlt oder eine Mitarbeiterin, die sich durch Umstrukturierungsmaßnahmen in ihrem Unternehmen bedroht fühlt und den Eindruck hat, dass ihre Chefin sie „loswerden“ möchte.

Relevante Themen könnten dann der Stress des einen Nachbars sein, den dieser mit der Musik abbauen möchte und gleichzeitig die Hypersensibilität des anderen Nachbarn, der daher sehr empfindlich auf Geräusche reagiert.

Im anderen Beispiel könnte der Wunsch der Chefin, dass die Mitarbeiterin mehr Verantwortung übernimmt, weil sie Führungspotenzial in ihr sieht das eine Thema sein. Der Wunsch der Mitarbeiterin nach mehr Kommunikation wäre ein anderes Thema.

In der Regel kommen viele Themen zusammen, die alle gleichberechtigt gesammelt werden. Dazu hat es sich bewährt, dass die Medianden in dieser Phase nicht miteinander, sonder nur mit dem Mediator sprechen. Die Themen werden für alle übersichtlich vom Mediator dargestellt.

Hintergründe

Meinungsverschiedenheit verlaufen meistens an der Oberfläche. Im einen Fall ist dem Einen die Musik zu laut und dem Anderen der Nachbar zu nörgelig. Im anderen Fall fühlt sich die Mitarbeiterin bedroht, wohingegen die Chefin nicht versteht, dass sich ihre Mitarbeiterin nicht über das ihr entgegengebrachte Vertrauen freut, sondern sich sogar beschwert.

Um eine tragbare und nachhaltige Lösung zu finden, ist es wichtig zu wissen, worum es unter der Oberfläche eigentlich geht. Daher fragen wir hier gemeinsam nach den Interessen und Bedürfnissen der Medianden.

Was bezweckt im ersten Beispiel das Musikhören? Wirklich nur den Stressabbau? Könnte man das Musikhören durch etwas anderes ersetzen oder so abändern, dass sich der andere Nachbar nicht mehr gestört fühlt? Geht es um eine bestimmte Musik oder um Kindheitserinnerungen, die dabei hochkommen? Ist es vielleicht gar nicht die Muisk, die den Stress abbaut, sonder das Tanzen dazu?

Und wie geht der andere Nachbar sonst mit seiner Hypersensibilität um? Die Welt ist ja gerade heutzutage oft sehr laut. Möglicherweise geht es darum, dass er bei sich Zuhause das Gefühl der Kontrolle benötigt, weil er es eben außerhalb nicht hat. Die Musik wird aber vom Nachbarn kontrolliert, nicht von ihm.

Wichtig: Dabei geht es nicht darum so sehr in die Tiefe zu gehen wie das in einer Therapie üblich ist. Mediation ist keine Therapie. Es geht nur darum die Angelegenheit zu klären, die die Medianden zu mir geführt hat.

Als Mediator frage ich oft nach und finde mit den Medianden gemeinsam die passendsten Formulierungen für ihre Interessen, Bedürfnisse, Motive und Gefühle. Die Medianden dürfen hier sehr gerne gemeinsam ins Gespräch kommen, um sich gegenseitig besser zu verstehen.

Lösungen

Hier dürfen die Medianden richtig kreativ werden. Sie haben jetzt ein viel besseres Bild vom anderen und davon, worum es eigentlich geht. Jetzt gilt es so viele Lösungsmöglichkeiten wie möglich zu sammeln. Die dürfen auch unrealistisch sein. Zunächst wird nämlich nichts bewertet. Erstmal kommt alles, was eine Lösung darstellen könnte, auf den Tisch. Auch eine absurde Lösungsidee kann zu einer anderen Lösung inspirieren, die realistisch umsetzbar ist oder ist vielleicht gar nicht so absurd wie sie zunächst erscheint.

Anschließend werden die Lösungen diskutiert und sortiert. Was davon ist für alle Medianden vorstellbar? Gibt es Favoriten, auf die sich alle einigen können? Es wird mehr und mehr herausgefiltert, welche Lösung am besten, das heißt für alle am nachhaltigsten funktionieren könnte bis sich die Medianden auf eine Lösung geeinigt haben.

Einigung

Die Medianden formulieren eine Abschlussvereinbarung, in der die Details der Lösung festgelegt werden. Diese Vereinbarung kann auch von Anwälten formuliert oder überprüft und von einem Notar beglaubigt werden, wenn die Medianden das wünschen.

Die Entscheidungshoheit über die Abschlussvereinbargun haben die Medianden selbst. Wenn sie zufrieden sind, unterzeichnen sie die Vereinbarung.

Diese Vereinbarung ist der Ausdruck des Weges, den die Medianden gemeinsam zurückgelegt haben und eine Vision für den Weg, den sie gemeinsam in Zukunft gehen werden. Hierin liegt der große Vorteil gegenüber anderen Verfahren.